Was verbirgt sich hinter den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung und was hat FAIR SQUARED damit zu tun?
Innerhalb der Staatengemeinschaft der UN haben im September 2015 insgesamt 193 Staaten die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung verabschiedet. Im Rahmen dessen wurden die sogenannten „Ziele für nachhaltige Entwicklung“ (Sustainable Development Goals, kurz: SDGs) formuliert. Der Plan: Sie sollen maßgeblich die Politik der kommenden 15 Jahre bestimmen, was die Themen Entwicklungs- und Nachhaltigkeitspolitik betrifft.
Aber wusstest du, dass die Fair-Handels-Bewegung insgesamt und der faire Handel wie wir ihn beispielsweise betreiben, ebenfalls seit langem viele der Prinzipien und Forderungen der vereinbarten UN-Nachhaltigkeitsziele verfolgt?
Diese SDGs sind Teil der Agenda 2030
Auf dieser Grafik sind alle 17 SDGs zusammengefasst, die im Wesentlichen die fünf Kernbotschaften näher beschreiben – nämlich Mensch, Planet, Wohlstand, Frieden und Partnerschaft.
FAIRER HANDEL LEBT VIELE SDGS BEREITS JETZT
Seit der Gründung von FAIR SQUARED verfolgen wir den Ansatz, den am Produktionsprozess beteiligten Menschen dabei zu helfen, ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen zu verbessern. Denn wir sind davon überzeugt, dass eine nachhaltige Zukunft nur möglich ist, wenn wir unsere Mitmenschen und den Planeten soweit wie möglich in den Prozess miteinbeziehen.
1. Keine Armut
Wir zahlen einen festgelegten Mindestpreis für Rohstoffe plus eine Prämie, die dazu dient, die finanziellen Bedingungen der Partner*innen langfristig zu verbessern und in nachhaltige Projekte zu investieren.
2. Kein Hunger
Um eine stabile Existenzgrundlage für alle Kleinbauern und -bäuerinnen sowie weiteren Produzent*innen unserer Rohstoffe zu schaffen, zahlen wir einen Preis, der unabhängig vom Weltmarktpreis festgelegt ist. So ist sichergestellt, dass auch in Zeiten geringer Weltmarktpreise ein Auskommen möglich ist.
3. Gesundheit und Wohlergehen
Die Menschen im globalen Süden leiden oft unter gesundheitsschädlichen Lebensbedingungen. Dazu zählen schlechte Arbeitsbedingungen ebenso wie fehlende sanitäre und medizinische Einrichtungen sowie der häufige Chemikalieneinsatz in der Landbewirtschaftung. Die Fairtrade-Standards beinhalten jedoch zahlreiche Vorgaben, um die Gesundheit der Arbeiter*innen zu schützen. So sind gefährliche Pestizide untersagt, die Einhaltung von geregelten Pausenzeiten Pflicht und vieles mehr.
4. Hochwertige Bildung
Im Rahmen der Fairtrade-Projekte wird die Infrastruktur in Form von Schulen, Lehrmaterialien oder Weiterbildungen gezielt durch Fairtrade-Prämien unterstützt.
5. Geschlechtergerechtigkeit
Wir und die Akteur*innen des fairen Handels sind bestrebt, die Gleichberechtigung unabhängig von Geschlecht und Gender auch im globalen Süden zu erzielen. Daher werden zum Beispiel gezielt Frauenarbeitsrechte gefördert, damit diese sich gleichberechtigt an der Landwirtschaft beteiligen und dadurch ihre eigenen Zukunftschancen erhöhen können.
6. Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen
Mithilfe von Prämien, über deren Verwendung die Arbeiter*innen und selbstgewählten Komitees entscheiden, werden beispielsweise Brunnenprojekte realisiert und so der Zugang zu sauberem Trinkwasser erreicht.
7. Bezahlbare und saubere Energie
Fast ebenso wichtig wie der Zugang zu sauberem Wasser ist die flächendeckende Versorgung mit bezahlbaren Energiequellen. Denn ohne Energie ist eine Entwicklung nicht möglich. Das stellt die Staatengemeinschaft vor die große Herausforderung, effiziente Versorgungssysteme in den Entwicklungsländern auf- und auszubauen. In Anbetracht des Klimawandels muss die Energieversorgung in Zukunft sauber und umweltverträglich erfolgen. Bei uns vor Ort in den Kölner Büros und unserer Konfektion beziehen wir daher aus tiefster Überzeugung echten Ökostrom aus nachhaltigen Energiequellen von Greenpeace Energy.
8. Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
Ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum darf nur unter fairen Bedingungen entstehen. Daher werden Werte wie Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit sowie existenzsichernde Löhne als zentrale Punkte des fairen Handels verstanden.
9. Industrie, Innovation und Infrastruktur
Auch außerhalb der Fairtrade-Zusammenarbeit sind wir als nachhaltiges Unternehmen daran interessiert, ökologisch verträgliche Wege einzuschlagen. So versuchen wir beispielsweise regional verfügbare Rohstoffe, lokal ansässige Produktionspartner*innen und innovative Technologien in unsere tägliche Arbeit einzuschließen.
10. Weniger Ungleichheiten
In unserer gesamten Wertschöpfungskette und der Firmenstruktur spielt die Fairness eine übergeordnete Rolle. Flache Hierarchien, ein ausgeprägtes Mitspracherecht aller Mitarbeiter*innen sowie die Wahrung der Bedürfnisse aller sind bei FAIR SQUARED selbstverständlich.
11. Nachhaltige Städte und Gemeinden
Als Fairtrade-Partner sind wir Befürworter der Initiative der sogenannten Fairtrade-Towns und unterstützen den Ausbau der Kampagne auf weitere Kommunen. Unser Firmensitz Köln darf sich übrigens schon seit November 2011 mit dem Zusatz „63. Fairtrade-Town“ schmücken.
12. Nachhaltige/r Konsum und Produktion
Natürlich sind wir als Hersteller und Händler daran interessiert, unsere Produkte zu verkaufen. Dies darf aber nicht auf Kosten der Umwelt geschehen. So kompensieren wir beispielsweise all unsere Emissionen durch Klimaschutzprojekte, sind dabei unser Sortiment auf „komplett plastikfrei“ umzustellen und engagieren uns im Aufbau nachhaltiger Branchenlösungen.
13. Maßnahmen zum Klimaschutz
Wir fördern den nachhaltigen, ressourcenschonenden Anbau wertvoller Rohstoffe unter Fairtrade-Bedingungen. Darüber hinaus unterstützen wir den ökologischen Landbau und nutzen die Chance, klimafreundliche und umweltverträgliche Produkte für Konsument*innen als Alternative zu konventionellen attraktiv zu machen.
14. Leben unter Wasser
Unsere Verantwortung erstreckt sich keinesfalls nur auf das Leben an Land. Vielmehr ist besonders das marine Ökosystem von unserer Lebensweise bedroht. Als kleines Ocean-Plastic-Projekt haben wir gemeinsam mit unseren Partnern in Sri Lanka einen Weg gefunden, wie wir PP-Flaschendeckel recyceln können und so dazu beitragen, dass sie nicht im Meer landen.
15. Leben an Land
Nur ein intaktes Ökosystem kann auch in Zukunft den Bedürfnissen von Mensch und Tier gerecht werden. Daher nutzen wir beispielsweise FSC®-zertifizierte Rohstoffe und treten für nachhaltige und faire Bedingungen beim Abbau von Latex in Indien und Sri Lanka ein.
16. Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen
Wir stärken mit dem fairen Handel die Rechte der Menschen im globalen Süden und geben ihnen die Möglichkeit, am Welthandel teilzunehmen. Das schafft Emanzipation und trägt zu einer verträglicheren Lösung im weltweiten Handelsverhältnis bei.
17. Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
Unseren Fair-Trade-Partner*innen überall auf der Welt begegnen wir auf geschäftlicher Augenhöhe. Darüber hinaus stehen wir im Austausch mit verschiedenen Fair-Trade-Organisationen und anderen Institutionen, die uns beim Erreichen der globalen Nachhaltigkeitsziele behilflich sind.
19. September 2019