Kondome, oder: wie es dazu kam, sich Latex überzuziehen
Wenn man es mal genau betrachtet, ist die Idee hinter einem Kondom als glorreichem Beschützer vor sexuell übertragbaren Krankheiten und ungewollter Schwangerschaft wirklich bahnbrechend. Aber ebenso revolutionär wie auch simpel, wenn man sich das mal ganz genau anschaut. Denn indem man diesen sehr dünnen – in der Regel zwischen 0,06–0,08 mm – Gegenstand wie eine zweite Haut über den Penis zieht, erreicht man heute eine sehr hohe Sicherheit. Doch wie sah es früher aus und wo liegen die Ursprünge?
Nicht-vegane Prototypen in der Geschichte des Kondoms
Die Idee, sich zum Schutz vor Schwangerschaft oder Geschlechtskrankheiten etwas über das erigierte Glied zu streifen, ist sehr alt. Jedoch wurden Vorgänger des heutigen Kondoms häufig aus gewebten Stoffen oder gar tierischen Membranen wie Därmen von Schafen hergestellt. Nicht unbedingt ein besonders stimulierender Gedanke, nicht nur für Veganer. Unterschiedliche Quellen sprechen von kondomähnlichen Vorläufern im antiken Griechenland oder Ägypten, andere beziehen sich auf einen sehr prominenten Benutzer der Lümmeltüten: Casanova, den venezianischen Schriftsteller und Frauenheld des 18. Jahrhunderts. Dieser soll sich eigens für die Verführung zahlreicher Frauen Kondome angefertigt haben lassen, die er jedoch nicht nur einmalig verwendete. Das Ergebnis kann man sich vorstellen und bringt so manchen Menschen aus der Moderne ein zweites Mal zum Schaudern.
Ab jetzt kommt Gummi ins Spiel
Mit der Erfindung der Vulkanisierung von Kautschuk – also dem Naturmaterial, das aus dem Milchsaft des Gummibaums Hevea brasiliensis gewonnen wird – bekam das Kondom starken Aufwind. Charles Goodyear hatte 1839 entdeckt, dass es möglich war, Gummi aus Latex herzustellen, das sich relativ kälte-, wärme- und bruchunempfindlich verhielt. 1855 wurde von dem Pionier das erste Kondom aus Gummi hergestellt, 1870 ging dieses in Serie. Bis heute hat sich noch vieles getan, unter anderem wurde an der ursprünglichen Wandstärke von 2 Millimetern etwas getan. Auch das Reservoir, das wir heute an der Spitze des Kondoms zur Aufnahme des Ejakulats vorfinden, wurde in einem der unterschiedlichen Entwicklungsstadien erfunden. Hinzu kam eine professionelle Herstellungsmethode zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der Gummifabrikant Julius Fromm erfand folgende bahnbrechende Methode: Ein Glaskolben in Form des Kondoms wird in eine flüssige Gummilösung getaucht. Nach der Verfestigung des Materials lässt sich dieses abziehen und bequem aufrollen.
Und was hat es mit veganen Kondomen auf sich? Kasein, der Störfaktor
Dass Latex als natürlicher Milchsaft des Gummibaums per se vegan ist, lässt sich schnell feststellen. Allerdings wird bei vielen Kondomen, die heutzutage aus diesem oder synthetischem Gummi hergestellt werden, Kasein – ein Protein, das in der Milch von Kühen vorkommt, verwendet. Im Wesentlichen wird es bei der Kondomproduktion als Bindemittel genutzt, was das fertige Produkt nur leider nicht absolut tierleidfrei macht. Anders verhält es sich jedoch mit als vegan deklarierten Gummis wie beispielsweise allen FAIR SQUARED Kondomen. Diese können bedenkenlos von Veganern und anderen Menschen, denen das Wohl von Tieren am Herzen liegt, eingesetzt werden und versprechen ein ebenso sicheres Vergnügen wie Produkte mit anderen Hilfsstoffen. Selbstverständlich werden für unsere unterschiedlichen Kondome ebenfalls keine Tierversuche durchgeführt.
29. November 2018